Hagen + Königswinter
2003

Am 19. und 20. Juli 2003 unternahmen wir einen Wochenendtrip mit dem Cabrio über Hagen (Westf.) nach Königswinter zum Drachenfels. Ich hatte Susanne den Ausflug zum Geburtstag geschenkt und das Hotel in Königswinter bereits 3 Monate im voraus gebucht, so dass wir nur auf gutes Wetter hoffen konnten. Und man glaubt es nicht - Wochenende für Wochenende vor unserem Reisetermin strahlte die Sonne. Wir waren mindestens dreimal kurz davor, Hals über Kopf umzubuchen und loszufahren, nur um nicht zu riskieren, dass es ausgerechnet am 19. und 20. Juli regnet. Glücklicherweise haben wir es aber nicht getan, und der Super-Sommer 2003 ließ uns auch an unserem Wochenende nicht im Stich. Ich möchte sogar sagen, dass das Wetter 2003 nie schöner war als an diesen zwei Tagen. Jedenfalls kam es uns so vor.

Warum startet man eine Tour nach Königswinter, das ja bekanntlich malerisch am Rhein gelegen ist, ausgerechnet in Hagen? Das Städtchen ist ja nun wirklich nicht für seine touristische Anziehungskraft bekannt, werden viele jetzt sagen. Richtig, aber dort gibt es ein geniales Freilichtmuseum, wo in historischen Häusern bis heute Handwerk nach traditioneller Art (Bild rechts: Einrichtung einer Schmiede zu Beginn des 20. Jahrhunderts) betrieben wird. Die Besucher können alle Werkstätten betreten, sich frei umsehen und sich natürlich auch von den Handwerkern erklären lassen, wie man früher Eisen geschmiedet, Kaffee geröstet, Papier bedruckt, Tücher gewoben oder Seile hergestellt hat. Das Fotografieren ist erlaubt, aber der Anstand sollte es gebieten, die dort arbeitenden Leute um Erlaubnis zu fragen, bevor man sie aufnimmt. Schließlich hat man keine Tiere im Zoo, sondern ganz normale Menschen vor sich, die ihrem Beruf nachgehen.  

Die ganze Anlage ist übrigens eingebettet in eine herrliche Naturlandschaft mit viel Grün, schmalen Gassen und einem kleinen See am Eingang. Für einen erschwinglichen Eintritt von 5 Euro kann man praktisch den ganzen Tag auf dem Gelände verweilen, und wir verbrachten tatsächlich auch mehrere Stunden dort, ohne dass uns eine Sekunde langweilig geworden wäre. Natürlich kann man die dort  hergestellten Waren auch kaufen, und wir erwarben zum Abschied ein frisch gebackenes Hausbrot.

Die Idee zum Besuch des Freilichtmuseums kam übrigens mir durch eine Fernsehserie im WDR, die in mehreren Folgen über verschiedene aussterbende Berufe wie Mollenhauer, Dreher usw. berichtete. Etwas über diese Berufe zu erfahren bildet ungemein, weil es den eigenen Juristenhorizont über Aktenstudium und Gerichtsverhandlungen hinaus erweitert. "Ein Jurist, der nichts ist als ein Jurist, ist ein arm' Ding", sagte schon Martin Luther.

Gegen Mittag fuhren wir dann weiter nach Königswinter. Dabei nahmen wir natürlich nicht den direkten Weg über die Autobahn, sondern fuhren quer durch das Bergische Land. Gegen 16.00 Uhr trafen wir dann in Königswinter ein, dem südlichsten ostrheinischen Zipfel von Bonn. Wir wohnten im örtlichen Maritim-Hotel, das direkt am Rhein liegt und jeden erdenklichen Komfort bietet. Wir empfehlen, den Aufpreis in Kauf zu nehmen und ein Zimmer mit Blick auf den Rhein zu buchen, denn dann kann man vom Fenster aus die Schiffe beobachten. Die frühen Abendstunden nutzten wir noch zu einem kleinen Spatziergang entlang der schönen Rheinpromenade, an der viele Ausflugsschiffe lagen.

Fotos:

 


See vor dem Eingang des Freilichtmuseums Hagen.



Altes Fachwerkhaus im Freilichtmuseum.



Historische Druckmaschine.
 
 

 

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