Dubai war wie erwähnt die erste Station auf unserer Reise, und gleichzeitig die einzige, an der uns zwei Tage vergönnt waren. Keine schlechte Idee von TUI, denn neben Abu Dhabi war Dubai sicherlich das interessanteste Reiseziel. Man kann die Stadt völlig unproblematisch auf eigene Faust erkunden, Taxen stehen direkt vor dem Kreuzfahrt-Terminal, und deren Preise sind deutlich günstiger als bei uns, wenn auch nicht geschenkt. Man sollte für eine halbe Stunde Taxifahrt mit ca. 80 Dirham (Dh) = 20 Euro rechnen; zum Vergleich: wer eine Stadtrundfahrt bei TUI buchte, zahlte im Bus für 4,5 Stunden 99 Euro pro Nase, zu zweit fuhr man im Privattaxi also zum gleichen Preis wie TUI-Gäste im Bus. Abgerechnet wird übrigens streng nach Taxameter, man muss also nicht handeln, und die Gefahr über's Ohr gehauen zu werden ist recht gering.

Unsere erste Station in Dubai war der Creek, also jener in die Stadt hineinragende Meeresarm des Persischen Golfs, der die Stadtteile Bur Dubai und Deira trennt. Hier ankern noch traditionelle Dhaus, alle mit hellblauem Achterdeck und alle schwer beladen. Viel näher als am Creek kommt man dem ursprünglichen Dubai sicher nicht.

Genial waren die Fahrten mit dem Wassertaxi, für 1 Dh pro Fahrt! Man sitzt mit Einheimischen und Touristen in flachen, alten Holzkähnen, atmet reichlich Dieselluft und saust über's Wasser. Bei herrlichem Wetter, versteht sich.

Wer anschließend etwas shoppen möchte, findet in unmittelbarer Nähe des Creeks zahllose Märkte, die hier "Souk" heißen, wie den Gold-Souk, den Gewürz-Souk, den Parfüm-Souk usw. Wir hielten uns dort aber nur kurz auf, denn schon lockte das nächste Ziel: der Burj al Arab, der "Turm der Araber", das Wahrzeichen Dubais. Einzigartig sind nicht nur die 7 Sterne dieses Super-Luxushotels, sondern ist auch seine Segelform. Was man schlicht nicht glauben mag, wenn man davor steht: das Ding ist mit 321m mehr als zweimal so hoch wie der Kölner Dom! Es wirkt subjektiv wesentlich kleiner, jedenfalls aus der Distanz.

Leider ist der Burj al Arab nicht nur das luxuriöseste, sondern auch mit das teuerste Hotel der Welt, völlig außerhalb unserer Preisklasse, und leider wird nur Gästen Zutritt gewährt. Ferner steht das Hotel keineswegs so frei, wie es auf dem obigen Foto den Eindruck hat. Vielmehr muss man erst einmal kräftig suchen, bis man eine Fotogelegenheit findet. Der Strand, vom dem aus das Foto aufgenommen wurde, war zum Glück öffentlich zugänglich und fand sich nach einem kleinen Umweg um den neben dem Hotel liegenden, auf dem Foto ansatzweise zu erkennenden Yachthafen herum.

An diesem Strand machten wir auch zum ersten Mal Bekanntschaft mit Selfie-Sticks, also Handstangen, mit denen man bessere Bilder von sich machen kann. Eine segensreiche Erfindung, die in der arabischen Welt augenscheinlich bereits großen Anklang findet, vorwiegend bei Teenagern, und demnächst sicher auch bei uns allgegenwärtig sein wird.

Unweit des Burj al Arab liegt "The Palm Jumeirah", eine künstlich angelegte Insel in Form einer riesigen Palme, auf der man Hotels und Anwesen für die Reichen und Schönen hochgezogen hat. Vom flachen Land aus kaum zu fotografieren, leider, die beste Chance bietet sich noch vom Marriott Hotel aus, allerdings nur durch eine schmutzige Scheibe und in unserem Fall nur bei Sandsturm.

Angesichts dieser Verhältnisse ist das Bild oben noch recht ordentlich geworden, finde ich, die Palmenwedel kann man links oben am Bildrand zumindest erahnen. Google bietet allerdings unvergleichlich anschaulichere Bilder.

Im Grunde ist das ganze Projekt ein völliger Wahnsinn, und drei ähnliche Vorhaben verschandeln bereits unvollendet als Milliardengräber - der Wirtschaftskrise sei Dank - die Küste vor Dubai. Auch "The Palm Jumeirah" hat mit zahllosen Problemen zu kämpfen, u.a. der Wasserqualität, säumigen Mietern und vor allem dem Verkehr, denn alles und jeder muss über eine einzige Zufahrtsstraße (quasi den Stamm der Palme). Dass die Hotels links und rechts derselben nun besonders schön wären, kann ich zudem nicht behaupten. Und wer will schon unmittelbar an einer sechsspurigen Straße wohnen?

Wesentlich besser in puncto Komfort ist sicherlich das Atlantic Hotel, ganz am Ende der Palme gelegen, nach dem Burj al Arab vielleicht das bekannteste Hotel Dubais. Viel mehr kann ich über selbiges nicht berichten, denn auch hier galt: Zutritt nur für Gäste! Die Fahrt dorthin hätte man sich auch sparen können.

Ein Highlight hatten wir uns für den Schluss aufgehoben: den Burj Khalifa, das mit Abstand höchste Gebäude der Welt (828m). Auf der hervorragenden Wikipedia-Seite zum Burj Khalifa gibt es zahllose Superlative nachzulesen, z.B. dass es 22 Millionen Arbeitsstunden gekostet hat, den Turm in nur sechs Jahren hochzuziehen. Er wirkt natürlich gigantisch, dennoch aber irgendwie schlank, fast elegant.

Bevor es auf den Tower ging, besuchten wir allerdings die unmittelbar daneben gelegene Dubai Mall, "nur" die zweitgrößte der Welt, wenn man dem Reiseführer glauben darf, aber das reicht immer noch, um sich in ihren unendlichen Weiten zu verlieren. Versteht sich, dass die Mall neben zahllosen Geschäften (und einem Outback Steakhouse, in dem wir lecker gegessen haben) mit vielen Attraktionen glänzt, wie einem riesigen Wasserfall und einem nicht minder riesigen Aquarium mit Haifischen, Rochen u.v.m.

 

Nur eines sollte man in der Dubai Mall lieber nicht machen, jedenfalls nicht als Otto Normalverbraucher: Einkaufen. Denn die Preise dort sind jenseits von Gut und Böse, selbst wenn man einmal außer acht ließe, dass der Euro schwächelt.

Egal, denn direkt daneben liegt der bereits erwähnte Burj Khalifa, und für dessen Aussichtsdeck im 148. Stock hatten wir VIP-Tickets reserviert. Nicht ganz billig, für zwei Personen über 250 Euro, aber dafür bekam man auch richtig was geboten: Lounge mit Häppchen, ein eigener Aufzug, Privatführung an der Warteschlange vorbei, und vor allem natürlich einen unvergleichlichen Ausblick. Man konnte sogar nach draußen, auf eine Plattform in schwindelerregender Höhe, nur durch eine dünne Glaswand vom Abgrund getrennt (in die man übrigens praktische Fotoschlitze eingelassen hatte, sodass man wunderbar fotografieren konnte).

Dies jedenfalls dann, wenn nicht gerade Sand in der Luft liegt, und in diesem Punkt hatten wir wirklich Pech. In die Ferne konnte man praktisch überhaupt nicht blicken, und selbst die hier gezeigten, in die Tiefe gewandten Fotos zeigen deutlich, wie schlecht die Sicht war. Derartige Verhältnisse sind in Dubai Alltag, und man darf auch nicht hoffen, dass sich diese in naher Zukunft bessern.

Trotzdem war der Burj Khalifa ein unvergessliches Erlebnis. Sehr genossen haben wir übrigens auch die Anlage um den Turm herum. Dort hat man in einem riesigen Bassin ein Wasserspiel installiert, und viele Grünflächen lockern das Ambiente auf. Hinzu kam, dass wir dort mehr oder minder allein waren, was während dieser Reise wirklich nicht oft vorkam.

Mit Sicherheit hätte man in Dubai auch noch viel mehr unternehmen können, aber für zwei Tage hatten wir ein strammes Programm absolviert, das jedenfalls die absoluten Highlights einschloss. Keine Ahnung, ob wir die Stadt noch einmal wieder sehen, und jetzt, mit einigen Tagen Abstand, bin ich mir auch nicht sicher, ob ich den Gigantismus dieser Wüstenmetropole bewundern oder als Größenwahnsinn kritisieren soll. [>>]