Yosemite National Park
Der Yosemite
National Park war nach unserem Geschmack der
von allen Nationalparks am wenigsten interessante. Sicher wird ihm
mit diesem Urteil
Unrecht getan, und als wir ihn 2002 mit dem
Cabrio noch einmal durchquerten, haben wir den Park ganz anders
erlebt. Auf dieser Tour fanden wir jedoch, dass er nichts
"Besonderes" zu bieten hatte, im Gegensatz zu allen
anderen Parks, die auf ihre Weise einmalige Naturwunder
beheimaten. Berge, Wälder und Seen gibt es eben auch bei
uns, und für Wasserfälle war gerade nicht die passende
Jahreszeit.
San Francisco
Auf San Francisco hatten wir uns sehr gefreut, weil die
Stadt neben vielen weltberühmten Sehenswürdigkeiten ein
besonderes Flair zu bieten hat. Natürlich war uns das Image der
Stadt als Mekka für späte Hippies und Homosexuelle bekannt. Vor
Ort sieht man von alledem jedoch nichts, wenn man sich nicht ins
einschlägige Nachtleben stürzt. Bei Tag ist "Frisco",
wie die Einwohner liebevoll sagen, eine Stadt wie jede andere
auch.
Vom "Fisherman's Wharf" aus, dem für Touristen
sicherlich interessantesten Teil des Hafens, wollten wir zur
Gefängnisinsel Alcatraz übersetzen, um Al Capones
zwischenzeitliche Heimat einmal unter die Lupe zu nehmen. Leider
waren jedoch alle Fähren schon komplett ausgebucht, und selbst
für den kommenden Tag hätten wir Stunden in der Schlange
anstehen müssen. Wie schön, dass wir von einem Schwarzhändler
angesprochen wurden, der noch Karten für jede beliebige Fähre hatte.
Hurra, und der "Aufpreis" von 20 statt 12 Dollar pro
Nase brachte uns nun wirklich nicht um.
Während des Wartens auf die Fähre hörten wir dann auch noch die
Seehunde vom Pier 39, die wir zuvor vergeblich gesucht
hatten. Die Faulpelze lagen dick und fett in der Sonne und machten
das, was sie immer tun - nichts, aber auch gar nichts! Was für
ein Leben.
Alcatraz hat mich dann sehr beeindruckt. Die ausgezeichnete
Führung vermittelte einen guten Eindruck vom Leben auf dem
Felsen, vor allem von der Strenge, der Tristesse und der Kälte
(der Seewind pfiff aus der Frisco Bay direkt durch die
vergitterten, glaslosen Fenster des Gebäudes in die ebenfalls nur
durch Gitter abgeschirmten Zellen). Zum Glück hatte ich mir
bereits am Hafen einen flauschigen Fleece-Pulli zugelegt.
Jaja, auch mein kältester Winter war der Sommer in San
Francisco... Zum Abschluss des Alcatraz-Besuchs habe ich mir noch
ein Buch über alle Ausbruchsversuche gekauft, das ich so
interessant fand, dass ich mir zu Hause gleich als erstes den Film
mit Clint Eastwood ("Escape from Alcatraz") zugelegt
habe. Selbiger wurde schon vor Ort (im Gegensatz zu "The
Rock" mit Sean Connery) als sehr authentisch gelobt.
Natürlich sind wir auch Cable Car gefahren (Wartezeiten
einkalkulieren!) und haben die Golden Gate Bridge
besichtigt, überquert und fotografiert. Letzteres übrigens bei
herrlich klarem Wetter und Sonnenschein, was nicht
selbstverständlich ist. Viele Touri-Fotografen sind schon am
ständig über der Bucht liegenden Dunst und Nebel verzweifelt.
Glück gehabt.
Ein Wort noch zu unserem Hotel: Waren die Unterkünfte
während der gesamten Reise gut bis sehr gut, hatten wir hier
wirklich Pech. Das "Renoir"-Hotel liegt in einer sehr
schlechten - um nicht zu sagen gefährlichen - Gegend, und die
Zimmer sind in keinster Weise gegen den unerträglichen Lärm der
Hauptstraße geschützt, die direkt am Hotel vorbei führt. Dafür
kostet das Parken dann aber nur 30 Dollar am Tag. Tatsache. Also,
großer Bogen!
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