Nach einem Tag auf See wurden wir um 4:30 Uhr nachts plötzlich vom Nebelhorn des Schiffes geweckt: Die Costa Fortuna navigierte um die zahllosen Stockholm vorgelagerten Inseln herum. Draußen war es mitten in der Nacht taghell, aber zugleich so nebelig, dass man die Hand vor Augen nicht sehen konnte. Zum Glück löste sich das diesige Wetter gegen Mittag auf, sodass wir einen sonnigen Tag in Schwedens Hauptstadt verbringen konnten. An das Festland gelangt man übrigens nur mit Tenderbooten, auf die man eine Stunde Wartezeit einkalkulieren sollte.
 


In Stockholm angekommen fiel die Orientierung angesichts der ungewohnten Straßennamen zunächst nicht leicht. Die "Munkbroleden" kann man schon Mal mit der "Munkbrogat" verwechseln, wenn man nicht ganz genau hinsieht. Jedenfalls führte unser erster Weg zum Stadtpalast, wo wir der Wachablösungszeremonie beiwohnten. Natürlich handelt es sich um eine reine Touristenshow, denn zu bewachen gibt es dort eigentlich nichts - die Königsfamilie meidet den Trubel der Stadt und hält sich 30 km außerhalb auf Schloss Drottningholm auf. Dennoch, es wurde eine gute Show geboten, sogar mit Pferden und Musik.



Danach gönnten wir uns in einem Cafe gegenüber vom Nobel-Museum zwei Kaffee und zwei Stück Apfelkuchen, bevor wir einen Spaziergang durch die Altstadt antraten.
 


Stockholm hat zwar nicht "die eine" Attraktion zu bieten, wie Paris den Eiffelturm oder New York die Freiheitsstatue, verfügt dafür aber über viele wirklich schöne, alte Gebäude, die nicht selten malerisch am Wasser liegen. Speziell die Insel Gamla Stan, die praktischerweise auch viele andere Sehenswürdigkeiten wie den oben erwähnten Palast und das Nobel-Museum beherbergt, bietet praktisch an jeder Ecke einen schönen Ausblick. 
 


Unterwegs begegneten uns immer wieder Lastwagen mit ausgelassen feiernden Schülern. Offensichtlich feierten die Stockholmer Schulen ihren Abi-Umzug. Gestört hat es keinen, im Gegenteil, die ausgelassene Freude passte bestens zur lockeren Stimmung an diesem sonnigen Tag. 



Den Wendepunkt unseres Spaziergangs markierte das Stadshuset, also die Stadthalle, in der alljährlich die Nobelpreise verliehen werden. Jeder Reiseführer empfiehlt, den Turm zu besteigen, der einen schönen Ausblick über Stockholm bieten soll. Nur leider kann man nur in Gruppen 'rauf, und das auch nur alle 45 Minuten. Da die nächste Tour schon ausgebucht war, hätten wir eineinhalb Stunden warten müssen, was wir weder wollten noch konnten, denn das Schiff hätte nicht auf uns gewartet. Also fiel das Turmerlebnis aus.
 


Nach dem Abendessen nahm das Schiff Kurs auf Helsinki. Diesmal herrschte kein Nebel, und so hatten wir Gelegenheit, in den Fjorden die vielen kleinen Inseln mit ihren typisch schwedischen Holzhütten zu bewundern. Wenn man Ruhe sucht - hier findet man sie noch.