Am frühen Morgen brachte der Blick aus dem Fenster eine positive
Überraschung: entgegen aller Prognosen schien die Sonne! Grund genug
für uns, sofort nach Siena aufzubrechen. Siena bildet den
geografischen Mittelpunkt der Toskana, und den geografischen
Mittelpunkt Sienas bildet der berühmte muschelförmige Marktplatz "Piazza
del Campo". Mittiger in der Toskana als dort geht also nicht. |
Ehrlich gesagt: Der Marktplatz ist zwar ganz hübsch, und bestimmt
kann man in einem der umliegenden Cafes auch ganz nett sitzen, aber
vom Hocker gerissen hat er uns nicht. Der Knaller folgte jedoch auf
dem Fuß, denn am Marktplatz liegt auch das Rathaus mit seinem
Rathausturm (wer in der Toskana etwas auf sich hält, verfügt
über einen eigenen Turm), und wenn man die 8 € Eintritt nicht
scheut, kann man diesen erklimmen. Der "Torre del Mangia" ist
mit seinen 102m fast doppelt so hoch wie der nur 55m messende
Schiefe Turm von Pisa, und dementsprechend ist der Aufstieg auch
ungleich beschwerlicher. Aber oben wird man mit einem
atemberaubenden Blick auf Siena und Umgebung belohnt. |
Die Häuser mit ihren rostroten Schindeldächern wirken in natura noch
weitaus beeindruckender als auf diesem Bild. Nicht umsonst gehört
die Altstadt von Siena seit 1995 zum Welterbe der UNESCO. Rechts
oben erkennt man den gotischen Dom, der im 13. Jahrhundert
aus weißem und schwarzem Marmor erbaut wurde. Aus der Nähe
betrachtet sieht er so aus:
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Obwohl wir in Siena auch ein Hotel für die Nacht gebucht hatten,
beschlossen wir das gute Wetter auszunutzen und noch ein wenig
herumzufahren. Ursprünglich wollten wir erst ein paar Tage später
nach Volterra, nordöstlich von Siena gelegen, aber im
Nachhinein sind wir froh, diesen Programmpunkt vorgezogen zu haben,
denn die Fahrt nach Volterra lebt natürlich von der schönen
Landschaft, und diese wiederum lebt vom guten Wetter.
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Unterwegs gibt es neben Zypressen, Olivenbäumen und natürlich
Weinbergen immer wieder Städte und Dörfer zu bestaunen, die
majestätisch auf ihren Hügeln thronen. Was früher das Überleben
gesichert haben mag, ist heute eine Attraktion für's Auge:
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Volterra selbst ist auch ganz schön, mit einigen netten Gässchen und
- natürlich - einem den Ort dominierenden Glockenturm. Und wer sich
für Alabaster begeistern kann, findet in Volterra sein Eldorado. Wir
nahmen uns auf dem Markt Zeit, den Pecorino zu probieren,
einen Ziegenkäse, für den die Toskana berühmt ist. Er schmeckt
wirklich sehr gut, mit viel Aroma, und dennoch nicht zu stark.
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In der Nacht wurden wir von heftigen Gewittern geweckt, die für den
nächsten Morgen nichts Gutes verhießen. Doch siehe da - es hatte
aufgehört zu regnen, und über die malerische Landschaft hatte sich
ein Nebelschleier gelegt, der die ganze Schönheit der Toskana
offenbarte. Zum Glück hatten wir uns für ein Hotel etwas außerhalb
von Siena entschieden, sonst wären uns diese Anblicke vermutlich
nicht vergönnt gewesen: |
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