Das Mount Rushmore National Monument ist eine der bekanntesten Attraktionen der USA. Über 14 Jahre brauchten Projektleiter Gatzon Borglum und seine 400 Arbeiter, um die jeweils über zwanzig Meter hohen Köpfe der vier US-Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln (von links nach rechts) in die Black Hills zu meißeln, oder besser gesagt zu sprengen, denn 90% des Felsens wurden mit Dynamit entfernt.

Borglum hatte sich bereits um den Stone Mountain Park in der Nähe von Atlanta verdient gemacht, bevor er sich Mitte der Zwanzigerjahre dem Projekt am Mt. Rushmore zuwandte. Die Fertigstellung 1941 erlebte er nicht mehr, sein Sohn Lincoln Borglum führte die Arbeiten zu Ende. Genauer gesagt wurden sie überhaupt nicht zu Ende geführt, denn es war geplant, die Präsidenten mit vollem Oberkörper darzustellen (bei Washington ist dies auch zu erkennen). 1941 ging das Geld aus, das Projekt wurde kurzerhand für vollendet erklärt - und fertig! Drei Millionen Menschen sehen es jedes Jahr.

Das Mount Rushmore National Monument zu sehen ist schon ein besonderes Erlebnis. Wie bei vielen anderen Gelegenheiten stellten wir auch hier fest, dass selbst das schönste Bild der Realität nicht gleichkommt. Andererseits ist der Felsen auch nicht viel mehr als ein Fotomotiv. Die Sinnfrage darf man beim "Mountain Carving" ohnehin nicht stellen.


Die Black Hills eigenen sich wegen ihres harten Granitsteins besonders gut für Felsmonumente. So ist es kein Zufall, dass ganz in der Nähe des Mount Rushmore ein weiteres Projekt dieser Art begonnen wurde: Das noch im Bau befindliche Crazy Horse Monument.

Fertig ist gegenwärtig nur das Gesicht von Crazy Horse. Wie das Monument eines Tages aussehen soll, verdeutlicht das Foto unten rechts mit der bildhauerischen Vorlage im Vordergrund.

Allerdings habe ich meine Zweifel, ob es jemals fertig wird. In den nächsten 100 Jahren mit absoluter Sicherheit nicht. Mit dem Bau wurde bereits 1949 von dem polnischen Aussiedler Korczak Ziolkowski begonnen. Ziolkowski wollte Mt. Rushmore um ein Vielfaches übertreffen und legte sein Monument auf 170 Meter Länge an (zum Vergleich: Ein Präsidentenkopf vom Mt. Rushmore ist etwas kleiner als die Nase von Crazy Horse). Damit hat er sich offensichtlich übernommen. In einer kleinen Ausstellung waren Bilder verschiedener Bauphasen zu sehen, und seit Mitte der Neunzigerjahre hat sich so gut wie nichts getan. Den Ziolkowskis fehlt nach dem Tod Korczak Ziolkowskis 1982 offensichtlich die nötige Motivation, um die Arbeiten voranzutreiben. Kann man verstehen, denn der Touristen-Rubel rollt auch so.


Östlich von Rapid City und damit ein wenig abseits unserer Route liegt der Badlands National Park. Wir hatten hin und her überlegt, ob wir diesen Abstecher vom Abstecher überhaupt machen sollten, waren im Nachhinein aber froh, uns dafür entschieden zu haben. Der Park verfügt über seinen ganz eigenen Charme. Vielleicht ist er nicht so spektakulär wie der Bryce Canyon oder der Grand Canyon, aber die Felsformationen und die Weite des Landes, die man von verschiedenen hervorragend angelegten Aussichtspunkten aus überblicken kann, sind auf ihre Art beeindruckend und einzigartig.

Hinzu kommt, dass wir an diesem späten Freitag Nachmittag günstigste Bedingungen vorfanden. Die Sonne schien, es war warm (ca. 30 Grad Celsius) und wir hatten den Park praktisch für uns allein. Mit dem Cabrio bei diesem Wetter ungestört durch die Landschaft zu fahren, war für uns das eigentliche Erlebnis.

Zurück in Rapid City entdeckten wir am Ende dieses ohnehin schon perfekten Tages zu allem Überfluss auch noch ein Outback Steakhouse, familienintern der Porsche unter den Steakhäusern. Voll bis oben hin und todmüde sanken wir in die Betten.